Lebenslanges Lernen im Gesundheitswesen – mehr als nur ein Schlagwort

10.10.2025

Gerade im Gesundheitswesen, wo neue Leitlinien, Innovationen und technologische Trends in immer kürzeren Zyklen auf uns zukommen, ist lebenslanges Lernen keine Option – sondern eine Notwendigkeit.

Warum Lernen nie endet

Lebenslanges Lernen bedeutet für mich nicht nur, regelmäßig Kurse zu besuchen oder Zertifikate zu sammeln. Es geht um eine Haltung – die Bereitschaft, sich ständig zu hinterfragen, Neues aufzunehmen und Gelerntes in den beruflichen Alltag zu integrieren.

🔹 Step 1: Neues Wissen aufnehmen
🔹 Step 2: Bestehendes hinterfragen
🔹 Step 3: Erlerntes reflektieren und in die Praxis übertragen

So entsteht ein Kreislauf, der nicht nur die eigene Fachkompetenz stärkt, sondern auch die Qualität der Patientenversorgung nachhaltig verbessert.

Fortbildungen, die Perspektiven erweitern

In den vergangenen Monaten durfte ich zwei besonders prägende Ausbildungen absolvieren, die mein Verständnis von Training, Didaktik und Patientensicherheit weiter vertieft haben.

🩺 SimTrainer BASIC & AHA-Instruktor ACLS

Die Kombination aus der AHA-Instruktoren-Ausbildung ACLS und der SimTrainer BASIC-Fortbildung zeigt eindrucksvoll, wie praxisnahes Lernen heute gestaltet werden kann.
Die Ausbildung verbindet digitale Lerninhalte mit intensiven Praxiseinheiten und legt den Fokus auf strukturierte Nachbesprechungen (Debriefings) und Crew Resource Management (CRM).
Diese Elemente sind der Schlüssel für nachhaltige Lernerfahrungen – sowohl in der Ausbildung von Notfallteams als auch in der klinischen Praxis.
Neben methodisch-didaktischen Grundlagen werden dabei auch Motivation, Kommunikation und das sichere Führen von Simulationstrainings geschult – alles zentrale Faktoren, um Lernprozesse im Gesundheitswesen professionell zu begleiten.

🩹 Basiskurs Ersteinschätzung (Manchester Triage System)

Einen weiteren wichtigen Baustein bildete der Basiskurs Ersteinschätzung des Schulungszentrums Nord (Hamburg), lizenziert durch das Deutsche Netzwerk Ersteinschätzung und das Institut für Notfallmedizin Hamburg.
Der 16-stündige Kurs vermittelte die Grundlagen des Manchester Triage Systems (MTS) – einem international etablierten Verfahren zur strukturierten Beurteilung der Behandlungsdringlichkeit in Notaufnahmen.
Für mich war dieser Kurs nicht nur eine fachliche Bereicherung, sondern auch ein weiterer Schritt, um die Brücke zwischen klinischer Praxis, Präklinik und Ausbildung zu stärken. Denn standardisierte Ersteinschätzungen tragen entscheidend zu Sicherheit, Transparenz und Qualität in der Patientenversorgung bei.

Mein Fazit: Lernen als Haltung

Ob Simulationstraining, Ersteinschätzung oder E-Learning – jedes neue Format eröffnet neue Perspektiven.
Lebenslanges Lernen bedeutet für mich, offen zu bleiben, sich selbst und das eigene Tun immer wieder zu reflektieren und Wissen aktiv weiterzugeben.

Denn am Ende geht es nicht nur um persönliche Weiterentwicklung, sondern um das, was daraus entsteht:
mehr Qualität, mehr Sicherheit und mehr Menschlichkeit in der Versorgung unserer Patient:innen.

💡 Wie haltet ihr es mit dem Thema lebenslanges Lernen?
Welche Formate – Studium, Fortbildungen, E-Learning oder kollegialer Austausch – helfen euch am meisten, dranzubleiben?